Breaking News :
September 22, 2025

Vorgeschichte und erste Namensgebung

Altenstädt vor 831

von Georg Feige
Altenstädt wurde 831 erstmals erwähnt, ist aber mit Sicherheit viel älter. Zusammen mit Balhorn teilt sich Altenstädt uraltes Siedlungsland, die von jeher waldfreie sogenannte Balhorner Hochebene.
Im Bereich dieser Hochebene, die man auch als Waldsteppengebiet bezeichnet, wurde menschliche Kulturarbeit festgestellt, die sich Jahrhunderte zurückverfolgen lässt. Prähistorische Funde in dieser Umgegend von Altenstädt zeugen von uralter menschlicher Ansiedlung. Seitens der Wissenschaft wird angeführt, dass hier keine Unterbrechung der Landesbesiedlung nachgewiesen werden kann. Selbst von den Stürmen frühchristlichen Völkerwanderung blieb dieser Raum verschont (“fußkranke Chatten”?).
Altenstädt ist unbestritten eines der ältesten Dörfer im ganzen Hessenland. Es ist nicht “erst 831 geboren”. Sein ursprünglicher und unverfälschter Name war Alahstat. In der altsächsischen Sprache bedeutet das soviel wie Heiligtum. Die Namensform hat also einen vorchristlichen, kultischen Hintergrund, und sie sagt aus, dass das Dorf uralt sein muss.

Quelle: 1150 Jahre Alahstat - Aldenstede - Altenstädt 831-1981 von Georg Feige (1981)

Altenstädt: Die erste Namensgebung!

von Georg Feige
Wenn unser Dorf in einer Klosterurkunde aus dem Jahre 831 erstmals als Alahstat erwähnt wird und damit aus geschichtlich dunkelster Zeit heraustritt und von sich Kenntnis gibt, dann war das nicht auch seine Geburtsstunde. Dies hätte ebensogut früher oder später sein können.
“Alahstat” tacht erstmals in einer Urkunde über einen Tausch auf: Das Kloster Prüm in der Eifel tauscht mit dem Kloster Fulda Besitztümer, wahrscheinlich um diese besser zu “ordnen” - eine Art Flurbereinigung also.
Unterschrieben hat die Urkunde übrigens auch Kaiser Ludwig der Fromme.
Hier eine Ausschnitt aus der Urkunde, die allerdings nur als Abschrift (um das Jahr 1150) vorhanden ist (Güterverzeichnis des Klosters Fulda durch Eberhard):
“Es übereignet also der Abt Rabanus mit Zustimmung seiner Brüder dem Abt Marquard unb den Ort Schwalbach, der im Lahngau gelegen ist, und an anderen Orten, die zu diesen Besitz gehören sowie im Ort Ursel, der im Niddagau gelegen ist, aus den Besitzungen des hl. Märtyrers Bonifatius 45 Hufen und eine Hufe in der Gemarkung jener Ortschaft, die Sindlingen heißt, ebenso viele Besitzungen, die einst die adligen Herren Appo und Suiker dem Kloster Fulda übergeben haben sollen.
Desgleichen aber gibt vorgenannter Abt Marquard seinerseits als Gegenleistung dem Abt Raban und dem Koster Fulda, was er aus der Hinterlassenschaft der Frau Lantswinda, der Witwe des Grafen Agilbert, in dem Ort Alahstat, der im Hessengau liegt, besitzt, nämlich 45 Hufen mit ebenos vielen Leibeigenen.”
Altenstädt muss zu dieser Zeit ein relativ großes Dorf gewesen sein. In der näheren Umgebung existierte nur Balhorn, Naumburg gab es längst noch nicht und die Orte mit der Endung “-hausen” kamen alle eben erst auf.
Zum Namen “Alahstat”: Der Wissenschaftler Prof. Wilhelm Arnold aus Marburg erklärt Alahstat als hochaltertümlichen Ortsnamen, der seine Ursprung in der Urzeit habe (darunter wird hier die Zeit vom 4.Jahrundert vor bis zum 4. Jahrhundert nach Christi Geburt verstanden). Das altsächsische “alah” wird auch als “Heiligtum” erläutert. E. Förstermann erklärt Alahstat als “umzäuntes, eingefriedetes Heiligtum”.
Übrigens soll es zwischen Balhorn und Alahstat “unzweifelhaft” engste kultische Beziehungen gegeben haben!
Mit der Christianisierung musste auch der “heidnische” Name weichen: Aus Alahstat wurde “Aldenstede” und schließlich “Altenstädt”. Der Name Altenstädt wurde erst unter dem Einfluss der lutherischen Bibelübersetzung von “Verwaltungsschulmeistern” für nötig erachtet. Mit “Stadt” hat die Namensnennung aber nichts zu tun: An dieser “Stätte” stand eh und je ein Dorf!

Quelle: 1150 Jahre Alahstat - Aldenstede - Altenstädt 831-1981 von Georg Feige (1981)

Urkunde

Abschrift der Schenkungsurkunde aus dem Jahr 1150 (Original 831), in der Altenstädt das erste Mal (unter dem Namen Alahstat) erwähnt wird.

 

Unser Dorf hat viel zu bieten – von idyllischen Plätzen über historische Stätten bis hin zu Aktivitäten für Jung und Alt. Erkunden Sie unsere Geschichte, das Dorf und die umliegende Natur, die zum Wandern und Erholen einlädt.

Entdecken