Breaking News :
September 22, 2025

 

 

 

Straßennamen in Altenstädt

A) Was sagen uns alte Straßennamen?
Georg Feige hat sich mit dem “Hackelberg” und der Straße “Zur Pforte” beschäftigt

Hier eine kurze Zusammenfassung von Bernd Ritter des Artikels von Georg Feige aus den „Mitteilungen 1993/04“ - Geschichtsverein Naumburg:

Hackelberg:

Historisches Foto (undatiert) : Blick aus der Schmiedegasse in den Hackelberg, im Hitergrudn die Kirche

- der Begriff hat seinen Ursprung in weitester zurückliegender Zeit
- auch das westlich der Balhorner Hochebene gelegene Alahstat (=Altenstädt) kam um Abwehr- und Verteidigungsmaßnahmen nicht umhin
- schützende Einfriedungen um den Ort bestanden oft aus angepflanzter Weide, die zu einem Verhau und dichten Hecke wurde
- der Begriff „Hagen“ bedeutete „einen in den Wald gerodeten und mit einem Verhau eingefriedeten, umhegten Ort“ (z.B. Wolfhagen, Freienhagen, etc.)
- Hagen war in Frühzeit gleichbedeutend mit „Hain“: „kleines, lichtes Wäldchen
- der Hagen, der zur dauernden Befestigung von z.B. Dörfern angelegt wurde, musste so dicht sein, dass kein Angreifer mit Pfeil und Bogen, kein Steinwurf sein Ziel erkennen und erreichen konnte
- Neben Weide (elastisches Weichholz) wurde federnde Birke, Erle, Esche und Haselstrauch eingesetzt. Am geeignetsten war die Hagebuche, Hainbuche.
- lebendes Holz hatte den Vorteil einer starken Durchwurzelung, außerdem brannte „grünes Holz“ nicht so leicht; altes, trockenes Holz musste entfernt werden.
- die Sträucher sahen wohl struppig, wie Bürsten aus, deshalb nannte man den Hagen auch Dornbusch oder Gebück und Hackelzaun bzw. Hackelwerk
- ein „Haingericht“ wachte über den Hackelzaun, es wurden Kontrollen durchgeführt und Nachlässigkeiten gerügt; wer sich am Hackelwerk vergriff, musste mit hohen Strafen rechnen
- es musste darauf bedacht sein, dass die letzte Zufluchtsstätte, die Kirche, mit dem stärksten Schutz immerdar gesichert blieb. Und das war der mit erforderlichem Abstand rund um die Kirche gezogene Hackelberg, von dem sich ein Reststück in der Straße Hackelberg erhalten hat;

Zur Pforte:

- wie der Name schon sagt, der Durchlas durch die Umzäunung;
- sie befand sich wohl einzig und allein zwischen der Morgen- und der Mittagsseite hinunter zum Mittelbusch (zwischen Wolfsholz und Hattenhausen) in Richtung Sander Pfad. Nach links führte der Weg weiter am Behrstall vorbei nach Balhorn, rechts ab auf den Naumburger Weg. War der Graben der Spole schon ein Hindernis, so war der Weg zur höher gelegenen Pforte eine weitere Erschwernis Altenstädt bequem zu erreichen;
- die Pforte war nur eine Öffnung des Gebücks, der Einfriedung; sie war durch weitere Sperren und Wachen gesichert und wurde Tag und Nacht bewacht, dann aber mit einer sperrigen Verriegelung abgeschlossen;
- der genaue Standort der Pforte lässt sich nicht mehr feststellen;

Die „Pforte“ und der „Hackelberg“ sind unanfechtbar historischer Boden des ältesten Altenstädt.

B) Änderung von Straßennamen im Jahr 1973

Im Rahmen der Gebietsreform in Hessen im Jahr 1971 wurde Altenstädt ein Stadtteil der Stadt Naumburg.
Im Jahre 1973 wurden einige Straßennamen geändert, da sie nun im Stadtgebiet mehrfach vorkamen.
Folgende Straßennamen wurden geändert (siehe Ortsbeiratsprotokoll vom 28.5.1973 unten):

alte Bezeichnung            neue Bezeichnung
Am Brunnen                --> Am Voßborn
Birkenstraße                --> Akazienstraße
Gartenweg                  --> Blumenstraße
Ippinghäuser Straße   --> Korbacher Straße
Lindenstraße              --> Tannenstraße
Naumburger Straße   --> Waldecker Straße
Schulstraße                --> Teichstraße
Raiffeisenweg            --> Schillerstraße
Waldstraße                --> Kurstraße

 ALTENS 1

 

Ortsbeiratsprotkoll

Sitzung vom 28.05.1973

Niederschrift

Über eine Sitzung des Ortsbeirates des Stadtteiles Altenstädt am 28.05.1973.
Zu der für heute einberufenen Sitzung, zu der ordnungsgemäß eingeladen war, sind erschienen:
1)Als stimmberechtige Ortsbeiräte:
Heinrich Liese (Ortsvorsteher), Karl Fischer, Adam Riedemann, Walter Höpfl, Ernst Döring. Blasius Seeger, Martin Ritter, Otto Schnellenpfeil
2)Heinrich Blum als Schriftführer
3)Von der Stadtverwaltung:
4)Außerdem war anwesend: Heinz Ritter, Gerhard Kockegey

Die Mitglieder wurden durch Ladung vom 21.05.1973 ordnungsgemäß einberufen. Die Ladung wurde am 22.08.1973 zugestellt.
Der Vorsitzende stellte zu Beginn fest, dass gegen die Ordnungsmäßigkeit der Ladung keine Einwendungen erhoben wurden und stellte die Beschlussfähigkeit fest.
Tagesordnung:
1) Neufassung de Hauptsatzung der Stadt Naumburg
2) Erlass einer Geschäftsordnung für die Ortsbeiräte
3) Erschließungsbeitragssatzung und Straßenbeitragssatzung
4) Haushaltssatzung und Haushaltsplan der Stadt Naumburg für 1973
5) Benennung von Straßen (Änderung gleichlautender Straßennamen)
6 )Lautsprecheranlage für die Friedhofshalle
7 )Wahlen für die Verbandsversammlung des Wasserbeschaffungsverbandes Weidelsburg

Beschlussfassung:
1) Der Neufassung der Hauptsatzung der Satdt Naumburg wurde in vorliegender Form mit 5 Stimmen zugestimmt, 3 Stimmen lehnten ab.
Die SPD-Fraktion stellte folgende Anträge:
zu § 6 83), den selbständigen Mitgliedern der Körperschaften soll Ausfall von Entgelt bis zu einem Höchstbetrag von … DM gewährt werden.
im § 7 (2) soll es heißen: können folgende Ehrenbezeichnungen erhalten.
§ 8 (4) sollte durch Bezugnahme auf § 82 HGO und die Grenzänderungsverträge untermauert werden.
Vorstehende Anträge wurden mit 5 Stimmen abgelehnt, mit 3 Stimmen zugestimmt.
2) Der Geschäftsordnung für die Ortsbeiräte wurde einstimmig zugestimmt.
3) Wurde auf einstimmigen Beschluss von der Tagesordnung abgesetzt und wird in einer späteren Sitzung beraten.
4) Der vorgelegten Haushaltssatzung mit Haushaltsplan und Stellenplan der Stadt Naumburg für 1973 wurde einstimmig zugestimmt.
Es wird vorgeschlagen, folgende Straße umzubenennen:
alte Bezeichnung neue Bezeichnung
Am Brunnen Am Voßborn
Birkenstraße Akazienstraße
Gartenweg Blumenstraße
Ippinghäuser Straße Korbacher Straße
Lindenstraße Tannenstraße
Naumburger Straße Waldecker Straße
Schulstraße Teichstraße
Raiffeisenweg Schillerstraße
Waldstraße Kurstraße
Die Zustimmung zu den neuen Straßenbezeichnungen erfolgte einstimmig.
5) Auf einstimmigen Beschluss soll der Auftrag für den Bau der Lautsprecheranlage in der Friedhofshalle zu dem vorliegenden Angebot an Herrn Elektromeister Gante in Niederelsungen erteilt werden.
6) In der Verbandsversammlung des Wasserbeschaffungsverbandes Weidelsburg wurden folgende Herren benannt:
Vertreter: Gerhard Kockegey, Otto Schnellenpfeil, Heinz Ritter
Stellvertreter: Ernst Döring, Adam Riedemann, Klaus Raabe
Die Benennung erfolgte einstimmig.

Gez. LieseHeinrich Blum
Ortsvorsteher Schriftführer
Ortsbeiräte; Fischer, Schnellenpfeil

 

Unser Dorf hat viel zu bieten – von idyllischen Plätzen über historische Stätten bis hin zu Aktivitäten für Jung und Alt. Erkunden Sie unsere Geschichte, das Dorf und die umliegende Natur, die zum Wandern und Erholen einlädt.

Entdecken